Der Prozess von Franz Kafka – 7


Es gab aber auch Ausnahmen von dieser Einteilung, wenn K. zum Beispiel vom Bankdirektor, der seine Arbeitskraft und Vertrauenswürdigkeit sehr schätzte, zu einer Autofahrt oder zu einem Abendessen in seiner Villa eingeladen wurde.

In diesem Frühjahr pflegte K. die Abende in der Weise zu verbringen, daß er nach der Arbeit, wenn dies noch möglich war – er saß meistens bis neun Uhr im Büro -, einen kleinen Spaziergang allein oder mit Beamten machte und dann in eine Bierstube ging, wo er an einem Stammtisch mit meist älteren Herren gewöhnlich bis elf Uhr beisammensaß. Es gab aber auch Ausnahmen von dieser Einteilung, wenn K. zum Beispiel vom Bankdirektor, der seine Arbeitskraft und Vertrauenswürdigkeit sehr schätzte, zu einer Autofahrt oder zu einem Abendessen in seiner Villa eingeladen wurde. Außerdem ging K. einmal in der Woche zu einem Mädchen namens Elsa, die während der Nacht bis in den späten Morgen als Kellnerin in einer Weinstube bediente und während des Tages nur vom Bett aus Besuche empfing.

An diesem Abend aber – der Tag war unter angestrengter Arbeit und vielen ehrenden und freundschaftlichen Geburtstagswünschen schnell verlaufen – wollte K. sofort nach Hause gehen. In allen kleinen Pausen der Tagesarbeit hatte er daran gedacht; ohne genau zu wissen, was er meinte, schien es ihm, als ob durch die Vorfälle des Morgens eine große Unordnung in der ganzen Wohnung der Frau Grubach verursacht worden sei und daß gerade er nötig sei, um die Ordnung wiederherzustellen. War aber einmal diese Ordnung hergestellt, dann war jede Spur jener Vorfälle ausgelöscht und alles nahm seinen alten Gang wieder auf. Insbesondere von den drei Beamten war nichts zu befürchten, sie waren wieder in die große Beamtenschaft der Bank versenkt, es war keine Veränderung an ihnen zu bemerken. K. hatte sie öfters einzeln und gemeinsam in sein Büro berufen, zu keinem andern Zweck, als um sie zu beobachten; immer hatte er sie befriedigt entlassen können.

Als er um halb zehn Uhr abends vor dem Hause, in dem er wohnte, ankam, traf er im Haustor einen jungen Burschen, der dort breitbeinig stand und eine Pfeife rauchte. ‚Wer sind Sie?’ fragte K. sofort und brachte sein Gesicht nahe an den Burschen, man sah nicht viel im Halbdunkel des Flurs. ‚Ich bin der Sohn des Hausmeisters, gnädiger Herr’, antwortete der Bursche, nahm die Pfeife aus dem Mund und trat zur Seite. ‚Der Sohn des Hausmeisters?’ fragte K. und klopfte mit seinem Stock ungeduldig den Boden. ‚Wünscht der gnädige Herr etwas? Soll ich den Vater holen?’ ‚Nein, nein’, sagte K., in seiner Stimme lag etwas Verzeihendes, als habe der Bursche etwas Böses ausgeführt, er aber verzeihe ihm. ‚Es ist gut’, sagte er dann und ging weiter, aber ehe er die Treppe hinaufstieg, drehte er sich noch einmal um.

Er hätte geradewegs in sein Zimmer gehen können, aber da er mit Frau Grubach sprechen wollte, klopfte er gleich an ihre Tür an. Sie saß mit einem Strickstrumpf am Tisch, auf dem noch ein Haufen alter Strümpfe lag. K. entschuldigte sich zerstreut, daß er so spät komme, aber Frau Grubach war sehr freundlich und wollte keine Entschuldigung hören, für ihn sei sie immer zu sprechen, er wisse sehr gut, daß er ihr bester und liebster Mieter sei. K. sah sich im Zimmer um, es war wieder vollkommen in seinem alten Zustand, das Frühstücksgeschirr, das früh auf dem Tischchen beim Fenster gestanden hatte, war auch schon weggeräumt. ‚Frauenhände bringen doch im stillen viel fertig’, dachte er, er hätte das Geschirr vielleicht auf der Stelle zerschlagen, aber gewiß nicht hinaustragen können. Er sah Frau Grubach mit einer gewissen Dankbarkeit an. ‚Warum arbeiten Sie noch so spät?’ fragte er. Sie saßen nun beide am Tisch, und K. vergrub von Zeit zu Zeit seine Hand in die Strümpfe. ‚Es gibt viel Arbeit’, sagte sie, ‚während des Tages gehöre ich den Mietern; wenn ich meine Sachen in Ordnung bringen will, bleiben mir nur die Abende.’ ‚Ich habe Ihnen heute wohl noch eine außergewöhnliche Arbeit gemacht?’ ‚Wieso denn?’ fragte sie, etwas eifriger werdend, die Arbeit ruhte in ihrem Schoße. ‚Ich meine die Männer, die heute früh hier waren.’ ‚Ach so’, sagte sie und kehrte wieder in ihre Ruhe zurück, ‚das hat mir keine besondere Arbeit gemacht.’ K. sah schweigend zu, wie sie den Strickstrumpf wieder vornahm. Sie scheint sich zu wundern, daß ich davon spreche, dachte er, sie scheint es nicht für richtig zu halten, daß ich davon spreche. Desto wichtiger ist es, daß ich es tue. Nur mit einer alten Frau kann ich davon sprechen. ‚Doch, Arbeit hat es gewiß gemacht’, sagte er dann, ‚aber es wird nicht wieder vorkommen.’ ‚Nein, das kann nicht wieder vorkommen’, sagte sie bekräftigend und lächelte K. fast wehmütig an. ‚Meinen Sie das ernstlich?’ fragte K. ‚Ja’, sagte sie leiser, ‚aber vor allem dürfen Sie es nicht zu schwer nehmen. Was geschieht nicht alles in der Welt! Da Sie so vertraulich mit mir reden, Herr K., kann ich Ihnen ja eingestehen, daß ich ein wenig hinter der Tür gehorcht habe und daß mir auch die beiden Wächter einiges erzählt haben. Es handelt sich ja um Ihr Glück und das liegt mir wirklich am Herzen, mehr als mir vielleicht zusteht, denn ich bin ja bloß die Vermieterin. Nun, ich habe also einiges gehört, aber ich kann nicht sagen, daß es etwas besonders Schlimmes war. Nein. Sie sind zwar verhaftet, aber nicht so wie ein Dieb verhaftet wird. Wenn man wie ein Dieb verhaftet wird, so ist es schlimm, aber diese Verhaftung -. Es kommt mir wie etwas Gelehrtes vor, entschuldigen Sie, wenn ich etwas Dummes sage, es kommt mir wie etwas Gelehrtes vor, das ich zwar nicht verstehe, das man aber auch nicht verstehen muß.’

 

pflegte zu verbringen miał zwyczaj spędzać
das Frühjahr wiosna
in der Weise w ten sposób
nach der Arbeit po pracy
möglich możliwy
meistens najczęściej
bis neun Uhr do godziny 9
das Büro biuro
der Spaziergang spacer
allein samemu
der Beamte urzędnik
die Bierstube pijalnia piwa
der Stammtisch stały (zarezerwowany) stół; fig. towarzystwo (od kieliszka), grono stałych gości
älter starszy
gewöhnlich zazwyczaj
beisammensitzen siedzieć razem
die Ausnahme wyjątek
die Einteilung rozplanowanie; podział
zum Beispiel na przykład
die Arbeitskraft zdolność do pracy, wydajność pracy
die Vertrauenswürdigkeit godność zaufania, możliwość zaufania danej osobie
schätzen cenić, doceniać
die Autofahrt przejażdżka samochodowa
das Abendessen kolacja
die Villa willa
einladen zapraszać
außerdem poza tym
einmal in der Woche raz w tygodniu
das Mädchen dziewczyna
namens o imieniu
während podczas, w czasie
die Nacht noc
bis in den späten Morgen aż do późnego ranka
die Kellnerin kelnerka
die Weinstube pijalnia wina
bedienen obsługiwać
der Tag dzień
nur vom Bett aus Besuche empfing przyjmowała gości tylko leżąc w łóżku
angestrengt wytężony, intensywny
ehren czcić, poważać, szanować
freundschaftlich przyjacielski
die Geburtstagswünsche życzenia urodzinowe
schnell szybko
verlaufen upływać
sofort natychmiast
klein mały
die Pause przerwa
denken an myśleć o
ohne genau zu wissen nie wiedząc dokładnie
meinen sądzić
der Vorfall zajście, incydent
die Unordnung nieporządek
verursachen powodować
nötig konieczny, niezbędny
die Ordnung wiederherstellen przywrócić porządek
die Spur ślad
auslöschen wymazać
alles nahm seinen alten Gang wieder auf wszystko przyjęło swój stary bieg
insbesondere w szczególności
befürchten obawiać się
versenken pogrążać
die Veränderung zmiana
bemerken zauważyć
einzeln und gemeinsam pojedynczo i razem
berufen powoływać
der Zweck cel
beobachten obserwować
befriedigt zaspokojony, zadowolony
entlassen zwalniać
wohnen mieszkać
ankommen przybywać
das Tor brama
der Bursche chłopak, wyrostek
das Halbdunkel półmrok
der Flur sień, korytarz
der Hausmeisters dozorca domu
der Sohn syn
gnädig łaskawy, miłościwy
antworten odpowiadać
die Pfeife gwizdek; fujarka; fajka
de Mund buzia
zur Seite treten usunąć się na bok
klopfen pukać stukać
der Boden podłoga
der Stock laska
ungeduldig niecierpliwie
sich wünschen życzyć sobie
Soll ich den Vater holen? czy ma przyprowadzić/ sprowadzić ojca?
die Stimme głos
etwas Verzeihendes coś przebaczającego, wybaczającego
etwas Böses coś złego
ausführen wykonywać
weiter dalej
aber ehe er die Treppe hinaufstieg ale zanim wszedł na schody
drehte er sich noch einmal um jeszcze raz się odwrócił
geradewegs prosto
an die Tür anklopfen zapukać do drzwi
der Strumpf pończocha
stricken robić na drutach
der Haufen stos, sterta
sich entschuldigen przepraszać
zerstreut roztargniony
spät późno
bester najlepszy
liebster najukochańszy
der Mieter najemca, lokator
sich umsehen rozejrzeć się
vollkommen doskonały
der Zustand stan
das Frühstücksgeschirr naczynia śniadaniowe
weggeräumt sprzątnięty, uprzątnięty
die Frauenhände kobiece dłonie
auf der Stelle zerschlagen rozbić z miejsca
gewiß z pewnością
hinaustragen wynosić
die Dankbarkeit wdzięczność
vergraben zakopywać, zagrzebywać
von Zeit zu Zeit od czasu do czasu
bleiben pozostawać
außergewöhnliche nadzwyczajny
eifrig gorliwy, pilny
ruhen spoczywać
der Schoß łono
werdend stając się
die Ruhe spokój
besonders szczególny
schweigend milczący/o
sich wundern dziwić się
etwas für richtig halten uważać coś za poprawne, prawidłowe
wichtig ważny/e
tun czynić, robić
aber es wird nicht wieder vorkommen ale to się już nie powtórzy, nie zdarzy
bekräftigen potwierdzać
lächeln uśmiechać się
fast prawie
wehmütig rzewny, smętny, żałosny
ernstlich poważnie
leiser ciszej
aber vor allem dürfen Sie es nicht zu schwer nehmen ale przede wszystkim nie może pan brać tego zbyt poważnie
Was geschieht nicht alles in der Welt! co wszystko nie wydarza się an tym świecie
vertraulich poufnie
eingestehen przyznać się
ein wenig trochę
hinter der Tür za drzwiami
horchen nasłuchiwać, podsłuchiwać
einiges nieco, trochę
erzählen opowiadać
Es handelt sich ja um Ihr Glück chodzi przecież o pana szczęście
wirklich naprawdę
zustehen należeć się, przysługiwać
bloß tu : tylko
etwas besonders Schlimmes coś szczególnie złego
der Dieb złodziej
vorkommen wydawać się
etwas Gelehrtes coś naukowego, uczonego
etwas Dummes coś głupiego
zwar wprawdzie
verstehen rozumieć

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